Die Darmflora und ihre Wirkung auf unsere Gesundheit

Wie gesunde Ernährung das Darm-Mikrobiom beeinflussen kann und welche Einflüsse die bakterielle Besiedelung auf unsere Gesundheit hat

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Die Summe aller Darmbakterien wird als Mikrobiota oder Mikrobiom bezeichnet. Die Erforschung dieses Mikrobioms rückte in den vergangenen Jahren immer mehr in das wissenschaftliche Interesse. Mittlerweile gibt es viele Studien, die belegen, dass die Zusammensetzung des Mikrobioms eines Menschen, Einfluss auf dessen Gesundheit hat und die Zusammensetzung der Darm-Mikrobiota auch durch die Ernährung beeinflusst werden kann. Was noch nicht ganz geklärt werden konnte, ist, ob der Zusammenhang zwischen Mikrobiom und Erkrankung Ursache einer schlechten Besiedelung  durch schlechte Ernährung ist, oder ob sich Erkrankungen auf die Besiedelung auswirken bzw. ein Wechselspiel aus Ursache – Wirkung ist.

Vermehrt diskutiert werden Zusammenhänge zwischen Mikrobiom und Erkrankungen wie Allergien, Übergewicht, Diabetes, Krebs, nichtalkoholische Fettlebererkrankung, diverse neurologische und kardiovaskuläre Erkrankungen sowie Depressionen.

Fakt ist, dass unsere Art sich zu Ernährung nicht nur unseren Organismus Energie und Nährstoffe liefert, sondern auch unseren Darmbakterien und damit sehr wohl auch Einfluss hat, welche Bakterien vermehrt wachsen können bzw. welche in ihrem Wachstum gehemmt werden.

Einfluss des Mikrobioms

Zwei besonders interessante Ergebnisse möchte ich diesbezüglich erwähnen: Darm-Mikrobiom und Übergewicht bzw. Adipositas und Darm-Mikrobiom und Verhalten, Emotion und Depression.

In Studien konnte nachgewiesen werden, dass sich die Zusammensetzung der Mikrobiota von schlanken zu übergewichtigen Menschen unterscheidet. Auch in eindrucksvollen Studien in Tiermodellen konnte dies bestätigt werden. Im Tiermodell wurde der Stuhl von übergewichtigen Tieren in zuvor nicht übergewichtige, keimfreie Tiere transplantiert. Auch diese Tiere nahmen vermehrt zu. (Aeberhard, Moschen, Stanga, 2016)

Zahlreiche Studien deuten auf die positiven Auswirkungen einer adäquaten Ernährung auf das Darm-Mikrobiom hin. In Tiermodellen wird der positive Einfluss von pflanzlichen Nahrungsquellen auf das Mikrobiom verdeutlicht. (Fabin, Krejs, 2016)

Eine aktuelle Studie der Karl-Franzens-Universität Graz deutet darauf hin, dass ein gesundes Mikrobiom die kognitive Erinnerungsleistung verbessert. In der Studie wurden lebende Mikroorganismen (=Probiotika) denen ein positiver Effekt zugeschrieben wird über mehrere Wochen eingesetzt. Probanden die diese eingenommen hatten, schnitten bei Erinnerungs-Tests besser ab und waren sich in ihrer Entscheidungsfindung sicherer. (Bagga et al. 2017)

Auch Tiermodelle zeigen einen signifikanten Einfluss des Mikrobioms auf das Zentralnervensystem bzw. Stress-. Angst- und depressives Verhalten.

Ballaststoffreiche Ernährung ergab einen signifikant positiven Einfluss auf die Gedächtnisleistung und die kognitiven Fähigkeiten bei Kindern im Gegensatz zur „westlichen“ Ernährung. (Fabian, Krejs, 2016)

Nahrung ist einmalig“ gewinnt in diesem Zusammenhang eine neue Bedeutung! Noch sind sämtliche Einflüsse des Mikrobioms nicht ausreichend geklärt. Doch in mehreren Studien konnte ein verändertes Mikrobiom bei Übergewichtigen, Patienten mit psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen und in vielen anderen Bereichen im Gegensatz zu gesunden Menschen festgestellt werden.

Wer gerne das Beste aus seinem Darm-Mikrobiom holen möchte, der vereinbart am besten gleich einen Termin mit mir, denn Nahrung ist einmalig!

 

Quellen: Aeberhard Carla, Moschen Alexander, Stanga Zeno, Mikrobiom – unser ständiger Begleiter, SZE – Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin 02/2016 Fabian Elisabeth, Krejs J. Günter, Gesundheitsrelevante Einflüsse der Ernährung über das intestinale Mikrobiom, Ernährungsmedizin UIM 03/2016 Bagga D., Reichert J.L, Koschutnig K., Aigner C.S., Holzer P., Moissl-Eichinger C., Schöpf V.. Probiotics drive gut microbiome triggering emotional brain signatures 2018. Gut Microbes. DOI: 10.1080/19490976.2018.1460015